von B.S.
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20 Feb., 2020
Die reine Solar-Ausschreibung mit einem Volumen von 100 Megawatt war fast um den Faktor 5 überzeichnet, d.h. es hatten sich Projekte für fast 500 Megawatt beworben. Dies zeigt einmal mehr, dass die aktuelle CDU-geführte Politik die Energiewende ausbremst. Der Zubau pro Jahr ist in der Solar- und Windenergie viel zu gering für eine erfolgreiche Energiewende. Das niedrigste Gebot betrug 3,55 Cent pro Kilowattstunde – ein neuer Rekord. Der durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert lag mit 5,01 Cent niedriger als in der Runde zuvor. Beide Werte zeigen, dass die Photovoltaik günstiger Energie erzeigen kann als fossile Kraftwerke. Insgesamt 18 Gebote für eine zu errichtende Photovoltaik-Leistung von 100,6 Megawatt hat die Bundesnetzagentur in der jüngsten Ausschreibung zum Gebotstermin 1. Februar 2020 bezuschlagt. Abgegeben wurden 98 Gebote mit einem Leistungsumfang von 493 Megawatt. Auf die landwirtschaftlichen Flächen in benachteiligten Gebieten in Bayern entfallen 13 der 18 Zuschläge, mit einer Leistung von insgesamt 75 Megawatt. Die verbleibenden fünf Zuschläge verteilen sich auf Flächen in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein. Breit gestreut ist hingegen das Feld der erfolgreichen Bieter. Kein Unternehmen konnte sich in dieser Runde mehr als zwei Zuschläge sichern. Die parallel durchgeführte Ausschreibung für Windenergieanlagen an Land war dagegen deutlich unterzeichnet. Bei einer ausgeschriebenen Menge von 900 Megawatt wurden 67 Gebote mit einem Volumen von 527 Megawatt eingereicht. Insgesamt 66 Gebote mit einem Volumen von 523 Megawatt erhielten einen Zuschlag. Die Gebotswerte der bezuschlagten Gebote reichten von 5,76 Cent bis 6,20 Cent pro Kilowattstunde. Der durchschnittliche Zuschlagswert lag bei 6,18 Cent pro Kilowattstunde und damit geringfügig über dem der Vorrunde (6,11 Cent pro Kilowattstunde). Nächste Ausschreibung am 01. März Der nächste Ausschreibungstermin für die Photovoltaik und die Windenergie an Land ist der 1. März 2020. Dann werden jeweils Zuschläge für Projekte mit 300 Megawatt Gesamtleistung vergeben. Es handelt sich um die erste Sonderausschreibung in diesem Jahr. Die insgesamt 1,4 Gigawatt, die zusätzlich für die Photovoltaik vorgesehen sind, werden dabei auf vier verschiedene Termine – März, Juli, September und Dezember – verteilt. Ebenfalls bereits eröffnet ist die erste technologieübergreifende Ausschreibungsrunde 2020 für Photovoltaik und Windkraft an Land. Sie hat den Stichtag 1. April und ein Volumen von 200 Megawatt. In der Vergangenheit gingen alle Zuschläge an Photovoltaik-Projekte. Kerstin Andreae, Hauptgeschäftsführerin des BDEW, forderte mit Blick auf die Ergebnisse die Bundesregierung zum zügigen Handeln auf. Es müsse „schnellstmöglich ein Artikelgesetz zum Ausbau der Erneuerbaren“ geben. Der 52-Gigawatt-Deckel für die Photovoltaik müsse aufgehoben und das Ausbauziel für Windkraftanlagen auf See erhöht werden. Auch gelte es die Abstandsregeln bei Onshore-Windkraft zu klären. „Erneut dokumentiert die Ausschreibung die mittlerweile dramatische Situation für die Windenergie an Land. Die Energiewirtschaft braucht schnell Klarheit darüber, mit welchen Instrumenten die Bundesregierung dem schleppenden Windkraftausbau begegnen möchte“, so Andreae weiter. Auch wenn das Ausschreibungsergebnis bei der Photovoltaik erfreulich sei, so könne „dies nicht die Lücke beim Windenergieausbau an Land ausgleichen“. Mit Blick auf den drohenden Förderstopp für Photovoltaik-Anlagen bis 750 Kilowatt wegen des 52-Gigawatt-Deckels erklärte Andreae: „Es gibt bereits Meldungen, wonach erste Solar-Ausbauvorhaben keine Finanzierung mehr finden. Wir erwarten dringend die Aufhebung des 52 Gigawatt-Deckels, auf den sich die Bundesregierung bereits im September 2019 geeinigt hatte. Es darf nicht zu einem fahrlässig herbeigeführten Ausbaustopp für Photovoltaik kommen.“